Rückblicke

Mitgliederversammlung 2012

Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen – Vielfalt an kulturellen und politischen Aktivitäten

Naturklärwerk statt Abwasserleitung?

Osterüberraschungen bei den Naturfreunden: Während die Kindergruppe Ostereier bemalte, wurde den Vereinsmitgliedern vom Finanzamt Unangenehmes ins Nest gelegt. (Foto + Text: Ernst Eelmae, Rüsselsheimer Echo und Naturfreunde Mitglied)

Vorösterliche Freude gab es nur für die Kindergruppe der Naturfreunde beim Bemalen von Eiern. Die Erwachsenen bekamen dagegen eine unangenehme Nachricht ins Nest gelegt: Schatzmeister Martin Schopen musste ihnen im Anhang zu seinem Kassenbericht mitteilen, dass ihre Beiträge künftig kaum noch als Spende steuerlich absetzbar seien. Denn das Finanzamt habe dem Verein keine Gemeinnützigkeit mehr für das heimatkundliche Engagement als „prägender Teil der Satzung“ zugestanden. Daher müsse die Konsequenz lauten, so Willi Braun, den entsprechenden Passus zu streichen. Eine Senkung des Beitrags auf einen Euro und die Erklärung eines Großteils des bisherigen Betrags als Spende, wie von Christian Golka vorgeschlagen, sei nicht möglich. Denn aus der Beitragsabführung an Landes- und Bundesverband finanziere sich das gesamte Netzwerk der Naturfreunde. So wird der Vorstand zur nächsten Versammlung einen Lösungsvorschlag unterbreiten.
Dabei hatte Schopen einen durchweg erfreulichen Finanzbericht vorlegen können, dessen Plus aus einer gestiegenen Belegung des Vereinshauses am Langseeweg und aus verminderten Unterhaltungsausgaben für die Immobilie herrührte. Dies ist besonders wichtig für den Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur, denn es gilt weiterhin, die Rücklagen zu stärken. Diese reichen erst knapp für die Hälfte der auf 130 000 Euro veranschlagten Abwasserleitung aus. Dazu könnte aber auch eine Alternative zur Debatte stehen. Golka hatte darauf hingewiesen, dass an einem Informationsabend am 20. April ein biologisches Naturklärwerk vorgestellt werden soll.
Unter den vielfältigen Vereinsangeboten im kulturellen, sportlichen und politischen Bereich hatte Vorsitzende Heike Pockrandt beispielhaft die Stärkung der Anti-Atomkraft-Bewegung vor dem Hintergrund der Fukushima-Katastrophe des Vorjahres, die Nutzung alternativer Energieträger und den Einsatz gegen die Folgen des Flughafenausbaus aufgeführt. Dazu Eigenbeiträge zum Naturschutz (Eidechsen), auch in Zusammenarbeit mit dem BUND. Alle Aktivitäten, Wander-, Sing- und Paddelgruppe sowie die Kinderarbeit eingeschlossen, seien nur möglich durch den Einsatz kreativer Mitglieder für die Gemeinschaft.
Ein mahnendes Wort gab es noch von Hausteam-Sprecher Günter Michel, das besonders an die Mitglieder gerichtet war, die die Räumlichkeiten anmieteten. Hier lasse die Sauberkeit bei Verlassen des Hauses oft zu wünschen übrig. Aus dem Vorstandskreis verabschiedet wurden Friedel Schmidt, der mit seiner Frau Doris die „Kultur des Wanderns“ in fünfzehnjähriger Tätigkeit erfolgreich verankert hatte, so Pockrandt. Für ihn war mit Holger Ernst aber gleich ein Nachfolger gefunden. Auch Inge Nessel hatte sich aus dem Gremium verabschiedet, in dem sie auf den Gebieten Musik, Theater, Bildung und Freizeit zahlreiche Angebote initiiert hatte.
In einem einstimmig verabschiedeten Antrag sprachen sich die 44 Naturfreunde (Mitgliederstand: 365) für das Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, die Begrenzung des Flugverkehrs und die Belastung mit Steuern und Gebühren wie auch für andere Verkehrsträger aus. Eine Aufweichung der Nachtflugbeschränkungen im Luftverkehrsgesetz dürfe es nicht geben. Zugleich riefen sie alle Bürger zur Teilnahme an Protestveranstaltungen auf. Der Antrag ist an die Landesversammlung gerichtet und geht als Resolution an Magistrat und Stadtverordnetenversammlung.
Einstimmig in offener Abstimmung erfolgte auch Neuwahl des Vorstandes.

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